Georgien
Unabhängig durch den Start ins Berufsleben
Mit Ausbildungsplätzen und Arbeit verhilft RHEA jungen Menschen mit Behinderungen zu einem selbstbestimmten Leben und fördert Inklusion.
Der Weg aus der Marginalisierung
"Darf ich Ihnen noch etwas bringen?", fragt Khatuna Danelia. Sie ist 27 Jahre alt und arbeitet seit über einem Jahr im "RHEA's Sqirrels" , einem Sozialcafe der Brot für die Welt-Partnerorganisation „Women’s Union RHEA“ in Tiflis, Georgien. Dass Khatuna im Cafe arbeitet, ist nicht selbstverständlich.
Wie viele Menschen mit Behinderungen lebte auch Khatuna jahrelang marginalisiert und isoliert am Rande der Gesellschaft. Vom Bildungssystem ausgeschlossen fehlen besonders Menschen mit intellektuellen Behinderungen häufig berufliche Qualifikationen, die ihnen Arbeit, Einkommen und damit ein eigenständiges Leben ermöglichen würden. RHEA setzt sich seit 2001 in Tiflis und anderen Regionen Georgiens dafür ein, dass junge Menschen mit intellektuellen Behinderungen eine faire Chance auf ein selbstbestimmtes Leben bekommen.
Ansprechpartnerin

Berufsbildung ist alles
Mittlerweile betreibt RHEA vier Integrationszentren, in denen neben heilpädagogischer Betreuung und Sozialberatung berufliche Aus- und Fortbildung angeboten wird. So können die jungen Menschen Tischlerei-, Töpferei-, Weberei- oder Kochkurse absolvieren. Ziel von RHEA ist es, Jugendlichen mit intellektuellen Behinderungen Berufsbildungsmöglichkeiten sowie Arbeitsmöglichkeiten zu verschaffen und sie in den öffentlichen Arbeitsmarkt zu integrieren.
Bildgalerie: Ausbildungsplätze

Im Eichhörnchen-Cafe werden in gemütlicher Atmosphäre georgische Köstlichkeiten angeboten.

Ob süß oder salzig - alle hochqualitativen Speisen werden von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen hergestellt.

Der Verein RHEA ist eine Selbsthilfeinitiative von Müttern geistig und mehrfach behinderter Jugendlicher. Das Ziel ist die jungen Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft zu integrieren.
© Uta Wagner / Brot für die Welt

RHEA stellte auch bereits das Know-How zur Verfügung, um ein ähnliches Zentrum im Kaukasusdorf Arali zu errichten. Täglich werden verschiedenste Aufgaben bewältigt. Im Bild: Herstellung eines grossen Flachsteppiches.
© Uta Wagner / Brot für die Welt

Unterschiedliche Therapieformen werden angeboten und die jungen Menschen auf ein eigenständiges Leben vorbereitet. Die Tätigkeitsbereiche sind vielfältig, im Bild beweist Lewan Q. seine Geschicklichkeit bei Stickereien.
© Uta Wagner / Brot fuer die Welt

Das vielfältige Angebot kann besondere Begabungen fördern: In der Tischlerei-Werkstatt ist Geschicklichkeit bei Holzarbeiten gefordert.
Freundschaften und Anerkennung
Soziale Kontakte, Freundschaften und Anerkennung Durch die Förderung von RHEA arbeitet Khatuna heute gemeinsam mit anderen Frauen mit Behinderungen im Cafe. Sie serviert, räumt das Geschirr ab und kommt in Kontakt mit der Kundschaft aus dem Viertel. Durch die Arbeit verfügt Khatuna nun über ein eigenes Einkommen - ein erster Schritt in ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben. Das Projekt leistet auch einen wichtigen Beitrag dazu, dass Vorurteile und Ängste gegenüber Menschen mit Behinderungen abgebaut werden – ein großer Schritt für die Gesellschaft!