Simbabwe
Inklusive Schulen in Simbabwe
In Simbabwe können Kinder mit Behinderungen oft keine Schule besuchen. Die Jairos Jiri Association hilft, Barrieren zu beseitigen
Es ist wie ein Wunder
Milton Chibandas Leben hat sich vollkommen verändert, seit er die Grundschule in Nyamuwanga besucht. Diese Schule, betrieben von der Brot für die Welt Partnerorganisation Jairos Jiri Association (JJA), nimmt auf seine Bedürfnisse Rücksicht. Der Zehnjährige hat hier Gebärdensprache gelernt und diese auch bereits seiner Mutter Edna beigebracht. „Nach all den Jahren können wir endlich richtig miteinander reden“, sagt sie glücklich. Auch schreiben und lesen kann Milton bereits, und somit hat er auch die Möglichkeit, sollte es mit Gebärden einmal schwierig werden, Begriffe auf ein Blatt Papier zu notieren.
Ansprechpartnerin

Zuvor besuchte Milton zwar drei Jahre lang die Grundschule in seinem Ort, aber dort saß er nur in einer Ecke und machte kaum Lernfortschritte, weil nicht darauf Rücksicht genommen wurde, dass er nicht hören kann. "Ich will lernen, lernen, lernen", sagt er heute mit Begeisterung, und nimmt dafür den täglichen Schulweg von drei Stunden pro Richtung mit dem Bus gerne in Kauf.
Bildgalerie: Schule ohne Schranken

Milton Chibanda (10) und seine Mutter Edna sind auf sich allein gestellt, der Vater hat die Familie verlassen hat, als Milton taubstumm geboren wurde.
© Helge Bendl / Brot fuer die Welt

Auf der Nyamuwanga Primary School ist Milton gut aufgehoben und hat sich prächtig entwickelt. An dieser Vorbildschule lernen Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam.
© Helge Bendl / Brot fuer die Welt

Die Kinder kommen miteinander gut aus - egal, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. "Es ist berührend, was sich dort an Zusammenhalt entwickelt", sagt JJA Direktor Wilson Ruvere.

Früher wurden Kinder mit Behinderungen häufig von ihren Eltern zuhause versteckt. Das hat sich durch die Aufklärungsarbeit der Jairos Jiri Association bereits wesentlich verändert.

Gemeinsam lachen, lernen, losstarten. Kinder mit und ohne Behinderungen besuchen den inklusiven Kindergarten der Jairos Jiri Association.
Eine Schule für alle
Die JJA hilft in anderen Schulen dabei, Inklusionskonzepte erfolgreich umzusetzen. Damit Kinder mit Behinderungen gemeinsam mit allen anderen Kindern die Schule besuchen können, muß neben baulichen Maßnahmen auch viel Überzeugungsarbeit in den Gemeinden geleistet werden. Auch bedarf es an Schulungen für Lehrkräfte, zum Beispiel in Gebärdensprache. Die Eltern halfen tatkräftig bei den baulichen Änderungen mit: Türen mußten verbreitert werden, Wege zwischen Klassen betoniert, Handläufe angebracht, Wege überdacht und barrierefreie WC´s gebaut.
Bewusstsein schaffen
JJA betreibt Lobbyarbeit für eine integrative Umgebung. Dabei werden die heimischen Gemeindekomitees direkt ins Programm eingebunden, denn sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung von Kindern mit Behinderungen. So können die Bedürfnisse der Kinder erhoben werden und sie entsprechend in den regulären Schulalltag in ihren Gemeinden integriert werden.