Das Verschwinden von Lebensgrundlagen
Durch den Klimawandel steigt das Risiko für Katastrophen. Die Biodiversität verschwindet und Lebensgrundlagen gehen verloren. Die Ernährungssicherung ländlicher Gemeinden ist auf intakte Ökosysteme angewiesen. Diese sind jedoch weltweit immer mehr gefährdet. Dürren, Wassermangel, aber auch Starkwetterphänomene nehmen zu. Von den Auswirkungen verstärkt betroffen sind die Ärmsten, insbesondere Frauen und Ältere, aber auch Menschen mit Behinderungen.
Klimaprojekte mit lokalem und globalen Nutzen
Brot für die Welt arbeitet in Klimaprojekten sowohl an der Sicherung von ländlichen Lebensgrundlagen als auch dem Erhalt von Ökosystemen, die wiederum auch für das globale Klima maßgeblich sind. Gemeinsam mit unseren Partner:innen vor Ort erarbeiten wir Antworten auf drängende Fragen rund um Klimaschutz. Mit Dorfgemeinschaften in Äthiopien arbeiten wir an Wald- und Biodiversitätsschutz, in Vietnam an der Wiederaufforstung von Mangroven. Das Mekong-Delta in Vietnam ist eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen der Erde. Erosion verursacht immer größeren Bodenverlust und das Katastrophenrisiko steigt. Mangrovenpflanzungen beugen dem wirksam vor und tragen als Lebensraum für Meerestiere auch zur lokalen Ernährungssicherung bei.
Überleben von Mensch und Natur
Wesentlich ist es, die Balance zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklungsmodellen zu halten. Es geht darum, nachhaltige Lebensgrundlagen zu schaffen, erhalten oder auszuweiten.
Es werden drei Ziele verfolgt:
- Stärkung der lokalen Biodiversität,
- Förderung der Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel und
- Steigerung der Widerstandsfähigkeit im Katastrophenfall.
Dies ist allerdings vor Ort nicht immer einfach: Hoffnungen auf rasche wirtschaftliche Besserstellung treten beispielsweise in Konflikt mit der Sicherstellung von Nachhaltigkeit und Biodiversität. Auch können erfolgreiche Lösungen ein Umdenken der traditionellen Gender-Rollen und Ernährungsgewohnheiten verlangen.
Viel Flexibilität in Projekten gefordert
Der fortschreitende Klimawandel ändert die Geschwindigkeit in den Projekten der Entwicklungszusammenarbeit. Während eines mehrjährigen Projektes können sich die Bedingungen in der Landwirtschaft ständig verändern. Dürren, Versalzung der Böden, Überschwemmungen, Ernteausfälle etc. sind immer häufiger auftretende Bedrohungen. Das verlangt die Erstellung von detailreichen Analysen im Vorfeld und immer umfassenderen Lösungsdesigns. Schon lange erfolgreiche Projekte können beinahe über Nacht in Katastrophenszenarien umschlagen. Die Tätigkeitsbereiche Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe verschränken sich heute in der Praxis immer mehr.
Gemeinsam mit Partnerorganisationen in verschiedenen Ländern arbeiten wir an entsprechenden Ansätzen und Lösungen. Die Erkenntnisse, z. B. rund um die Erhaltung der Biodiversität, sollen auf lange Sicht in allen Projekten verankert werden, auch in solchen, die keinen expliziten Schwerpunkt auf das Thema Klima legen. Nur mit innovativen Ansätzen kann Ernährungssicherung in Zeiten der Klimakrise auf lange Sicht gelingen.