Kosovo
Landwirtschaftliche Kleinprojekte schaffen Einkommen
Perspektivenlosigkeit und fehlende Arbeitsplätze prägen den Alltag vieler Menschen im Kosovo. Landwirtschaftliche Kleinprojekte schaffen Einkommen und Zuversicht.
Arbeitslosigkeit und mangelnde Perspektiven
Im Kosovo leben rund 20 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze. Etwa ein Viertel der erwerbsfähigen Bevölkerung ist ohne Arbeit. Besonders stark betroffen sind Frauen und junge Menschen. Mehr als ein Drittel der Frauen und über die Hälfte der 15 bis 24-Jährigen sind ohne Arbeit. Aufgrund der Unzufriedenheit mit den wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen suchen nicht wenige lieber Arbeit im Ausland. Unterstützung für neue wirtschaftliche Aktivitäten, besonders in ärmeren, ländlichen Gegenden und Angebote für junge Menschen werden dringend gebraucht.
Ansprechpartnerin

Neue Chancen
Unsere Partnerorganisation Syri i Vizionit bietet Frauen und jungen Menschen in der Gegend von Peja im Westen des Kosovo Unterstützung bei der Entwicklung und Realisierung ihrer eigenen landwirtschaftlichen Kleinprojekte. Sie erhalten verschiedene landwirtschaftliche Trainings und erarbeiten längerfristige Businesspläne. Ein Gremium entscheidet dann über die Unterstützung mit Arbeitsgeräten, technischer Hilfe und Beratung. Mit dem erworbenen Wissen und der Unterstützung von Syri i Vizionit ist es den Teilnehmenden möglich, sich neue Einkommensquellen zu erschließen.
Mehr junges Gemüse
Vjollca lebt mit ihrem Mann und drei kleinen Kindern in der Nähe von Istog. Die Familie besitzt 1,5 ha. Land, auf dem sie Gemüse anbaut und Setzlinge zum Verkauf heranzieht. Vjollca hat ein kleines, einfaches Gewächshaus erhalten sowie Beratung für die Kultur und Vermarktung. “Bisher konnte ich nur im Freiland pflanzen“, erzählt sie. „Aber nun mit dem Gewächshaus kann ich zeitiger Stecklinge haben. Ich werde jetzt früher Gemüse auf dem Markt anbieten können und auch mit mehr Profit. Ich werde Einkommen davon haben und auch meinen Mann beschäftigen, damit er mir bei dieser Arbeit hilft.”
Bildgalerie: Neues Wissen, neue Möglichkeiten

Durch das Vorziehen im neuen Gewächshaus kann Vjollca ihr Gemüse viel früher am Markt anbieten und dadurch ihren Profit erhöhen.

Ardita hat schon vor vielen Jahren mit der Imkerei begonnen. Jedes Jahr kamen mehr Bienenstöcke hinzu.

In verschiedenen Trainingskursen (hier Imkerei) erhalten die Teilnehmer:innen das notwendige Wissen, um ihre Kleinprojekte umzusetzen.

Neben der Theorie gehören auch Studienbesuche zu erfolgreichen regionalen Kleinbetrieben zum Lehrplan...

...zum Beispiel zu einer Produktion von Aijvar, einer Paprika-Auberginenwürzpaste, die in Gläsern haltbar gemacht wird...

...oder der Produktion und Verarbeitung getrockneter Kräuter.
Honig – eine süße Zukunft
Ardita wohnt mit ihrer Familie in der Nähe von Peja. Sie leben von der Landwirtschaft, bauen Gemüse und Obst an, haben auch drei Milchkühe und ein paar Hühner. Vor acht Jahren hat sie mit zwei Bienenstöcken die Imkerei ausprobiert und seitdem stetig weitere Stöcke dazu gekauft. Durch das Projekt hat die Familie nun auch eine elektrische Honigschleuder und gelernt, sie richtig zu benutzen. „Mit der Schleuder ist meine Arbeit viel leichter geworden, ich spare Zeit und mache die Arbeit viel geschickter als vorher“, sagt sie.
Auch andere Frauen in der Gegend haben sich interessiert gezeigt an der Honigproduktion. Sie haben Training, Beratung und einige Bienenstöcke erhalten und dann ebenfalls begonnen, das süße Gold zu produzieren. Das Interesse ist so groß, dass die Frauen aus eigener Initiative die „Vereinigung der Bienenproduzentinnen, Peja“ gegründet haben. Auch Ardita ist dort Mitglied und kann dank ihrer langjährigen Imkereierfahrung den anderen Frauen jetzt beratend zur Seite stehen.
Ich unterstütze Brot für die Welt
Gefördert von
