Palästina
Praktika ermöglichen den Start ins Berufsleben
Berufspraktika für Frauen mit Behinderungen ebnen den Weg in ein selbstbestimmtes Leben.
Beruf und Berufung
Die 28-jährige Isra Abu Daoud machte ein Praktikum bei einem Radiosender in Hebron. Dort wurde sie nach Ablauf der Praktikumszeit sofort übernommen und gestaltet ein Programm, dass sich dem Thema Menschen mit Behinderungen widmet. In ihrer Sendung interviewt sie VertreterInnen der Lokalpolitik und EntscheidungsträgerInnen zu relevanten Aspekten – auch ZuhörerInnen können sich live zu Wort melden. Ausgestrahlt im gesamten Westjordanland, bringt ihre Sendung ein viel zu lange vernachlässigtes Thema in die Haushalte.
Ansprechpartnerin

Stars of Hope Society
Vermittelt wurde Isras Praktikum von der Brot für die Welt Partnerorganisation Stars of Hope Society (SHS). Diese wurde 2006 in Ramallah gegründet und ist laut Eigendefinition eine „Disabled People’s Organisation“ (DPO), eine Organisation von Frauen mit Behinderungen für Frauen mit Behinderungen. SHS ist die einzige Organisation dieser Art in Palästina und gehört auch international zu den Vorreitern. Das Ziel ist, Frauen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen zu unterstützen.
Bildgalerie: Aktives Mitgestalten

Im gesamten Westjordanland kann ihre Sendung empfangen werden: Isra erarbeitete ein informatives Format zum Thema Menschen mit Behinderungen.

Durch die erfolgreiche Arbeit beim Sender ist Isra längst zum Role Model geworden. Ihr Credo: Frauen mit Behinderungen können für ihre Rechte eintreten und finanziell unabhängig werden.

Durch die Praktika, vermittelt von der Brot für die Welt Partnerorganisation SHS, bekommen Frauen die Möglichkeit ihre Kompetenzen am richtigen Ort einzubringen.
Mehrfachdiskriminierungen
Im männerdominierten Palästina gibt es für Frauen nur beschränkte Berufs- und Bildungschancen. Frauen mit Behinderungen erleben zudem Diskriminierung, Missbrauch, Ausschluss und Abhängigkeit. Die Mehrheit der ca. 18.000 Frauen mit Behinderungen, die in Palästina leben, hat keinen Zugang zu angemessenen Ausbildungsmöglichkeiten, vor allem im Bereich Berufsbildung. Das Bildungsniveau von Frauen mit Behinderung ist daher in der Regel niedriger, als jenes von Männern in vergleichbarer Situation.
Erfolgreiche Vermittlung
SHS hat ein Programm entwickelt, das darauf ausgerichtet ist, Frauen mit Behinderung zu qualifizieren und zu befähigen, einen bezahlten Arbeitsplatz zu finden. Zu diesem Zweck organisiert SHS für die Frauen dreimonatige Praktika bei Behörden und Firmen der Region. Gleichzeitig klärt SHS potentielle Arbeitgeber über die Qualifikationen und Chancen einer Anstellung von Frauen mit Behinderung auf und bietet im Fall eines Praktikums dem Arbeitgeber Adaptierungsmaßnahmen des Arbeitsplatzes für die Bedürfnisse der Praktikantin.
Die Stimme der Menschen mit Behinderungen
Isra ist eine wichtige Stimme der Menschen mit Behinderungen geworden. Somit vereint sie zwei Schwerpunkte, für die das Projekt steht: Einerseits die Vermittlung von Arbeitsplätzen, vor allem aber auch Bewusstsein in der Öffentlichkeit für die Kompetenzen von Frauen mit Behinderungen zu schaffen.
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