Serbien
Ein Leben in Würde für ältere Menschen
Alte Menschen bleiben in ländlichen Regionen Serbiens häufig alleine zurück. Sie sind von Altersarmut und mangelnder Versorgung betroffen und leiden unter Einsamkeit. Die Covid-19 Pandemie hat diese Situation noch weiter verschärft.
Mangelnde Versorgung
Serbien gehört zu den Ländern mit der ältesten Bevölkerung. Rund 20% sind älter als 65 Jahre. Migration und Geburtenrückgang haben insbesondere in ländlichen Regionen dazu geführt, dass alte Menschen – mehrheitlich Frauen – oft allein und ohne Hilfe sind. Sie sind von Altersarmut, mangelnder Versorgung und Einsamkeit betroffen und haben praktisch keinen Zugang zu gesundheitlichen oder sozialen Diensten. Auch mangelt es an Information oder Beratung. Opfer von familiärer Gewalt sind mit der Situation auf sich gestellt. Die Covid-19 Pandemie hat Armut und Isolation zusätzlich verstärkt und viele Ängste geschürt.
Ansprechpartnerin

Grundbedürfnisse befriedigen
Brot für die Welt arbeitet gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Philantropy daran, das Wohlergehen und die soziale Teilhabe von alten Menschen in ländlichen Gegenden um Kraljevo, Kragujevac und Ruma zu fördern. Unterstützt wird bei der Befriedigung der Grundbedürfnisse, wie persönlicher Hygiene, Haushaltsführung oder bei Arztbesuchen. Ebenso wichtig sind Angebote, die das soziale Miteinander fördern: Kontaktmöglichkeiten und Beschäftigungsangebote wirken der Einsamkeit und sozialen Isolation entgegen.
Bildgalerie: Neue Chancen

Computer- und Internetkurse sind gut besucht. Die Teilnehmenden lernen hier beispielsweise die Nutzung von Social Media und Internet.
© Philanthropy

In der mobilen Klinik werden allgemeinmedizinische und andere Untersuchungen durchgeführt, hier ein Sehtest bei der Augenuntersuchung in Pajazitovo (Kragujevac).
© Philantropy

Mobile Hilfen versorgen ältere Menschen mit dem, was gerade gebraucht wird, zum Beispiel mit Medikamenten.
© Philantropy

Freiwillige Mitarbeiter:innen organisieren die Verteilung von Lebensmittelpaketen an ältere Menschen.
© Philantropy

Einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen - und dabei auch plaudern können - ist für die älteren Frauen eine Bereicherung ihres Alltags.
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Häusliche Hilfe & Gesundheit
Brot für die Welt ermöglicht Hilfe für ältere Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten. Informationen über soziale und gesundheitliche Dienstleistungen werden gegeben und Hilfe bei der Antragsstellung geleistet. An besonders von Armut Betroffene werden Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln - auch zur Covid-Prävention - verteilt. Psychologische Beratung und medizinische Basisuntersuchungen durch mobile ärztliche Teams in Dörfern fördern die Gesundheit und können helfen, mit Ängsten umzugehen.
Gemeinschaft und Lernen
Mit der Hilfe von Freiwilligen werden gesellige Treffen, Möglichkeiten für kreative Tätigkeiten, Spielenachmittage und Ausflüge organisiert, um Senior:innen aktiv in die Gemeinschaft zu integrieren. Computerkurse und die Möglichkeit, Internet zu nutzen, erlauben eine intensivere Kontaktpflege mit Angehörigen, die weit weg leben und erleichtern den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen. Das Thema geschlechtsspezifische Gewalt ist besonders im ländlichen Raum weitgehend tabuisiert. Jedoch sind auch alte Menschen damit konfrontiert und können Opfer sein. Durch Schulungen von wichtigen Gemeindemitgliedern sowie moderierte Peer-Gruppentreffen soll eine Sensibilisierung zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt ermöglicht und zur Gewaltprävention beigetragen werden.
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