Thema
Geschlechtergerechtigkeit stärken
Armut, Hunger und Gewalt sind nicht geschlechtsneutral. Geschlechtsbasierte Benachteiligungen bei der Bildung, beim Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Entscheidungspositionen wie auch die ungleiche Verteilung unbezahlter Arbeit verstärken Abhängigkeiten und verletzen die Menschenrechte von vielen Frauen und Mädchen. Sie sind überproportional oft von Hunger und Mangelernährung betroffen und erleiden häufig physische und/oder sexuelle Gewalt im Laufe ihres Lebens. Behinderung und Alter verstärken bereits vorhandene geschlechtsbasierte Benachteiligungen.
Wir stärken Frauen und Mädchen
Benachteiligungen von Frauen und Mädchen können beseitigt werden, da sie von Menschen gemacht und nicht in Stein gemeißelt sind. Alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht haben das Recht auf eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft. Leider spiegelt sich dies noch nicht in der Realität wieder: Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass 60 Prozent der Hungernden und 80 Prozent der Armen weltweit Frauen und Mädchen sind.
Brot für die Welt unterstützt alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung dabei, ihre Lebenssituation zu verbessern und gleichberechtigt ihre Menschenrechte wahrzunehmen. Das Ziel ist, die wirtschaftliche, soziale und politische Benachteiligung zwischen den Geschlechtern zu überwinden. Alle Frauen und Mädchen sollen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Deshalb fördern wir Einkommen schaffende Maßnahmen, Ausbildung, Gewaltprävention und die Stärkung von Frauenrechten und deren Durchsetzung.

Brot für die Welt trägt zu nachhaltiger Entwicklung bei
Wir arbeiten mit unseren Partner:innenorganisationen an einer Welt, in der Menschen unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität, Behinderung oder Alter zu gleichberechtigten Akteur:innen in der Gesellschaft werden und ihre Menschenrechte verwirklichen können.
Dabei tragen wir zur Umsetzung des 5. Nachhaltigen Entwicklungsziels der Vereinten Nationen bei: der Erreichung von Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen. Im Rahmen von Netzwerken wie WIDE setzen wir uns dafür ein, dass auch die österreichische Regierung den Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit als integralen Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit fördert.
Was sie selbst machen können
Hinterfragen Sie eigene Rollenvorstellungen von Frauen und Männern und probieren Sie etwas aus, was den gängigen Geschlechterklischees widerspricht. Was erleben Sie dabei? Setzen Sie die „Geschlechterbrille“ auf und überlegen Sie, welche Auswirkungen politische Beschlüsse auf die Geschlechter haben. Lesen Sie Texte unter dem Gesichtspunkt der Geschlechterbilder, die dort entstehen. Handeln Sie, wenn jemand in Ihrem Umfeld aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt oder ungerecht behandelt wird. Unterstützen Sie die Partner:innenorganisationen von Brot für die Welt bei ihrem Einsatz für eine geschlechtergerechte Welt.
Material zum Mitnehmen

Gender and Disability in Practice (GADIP)
Frauen und Mädchen mit Behinderungen bleibt häufig der Zugang zu lebensnotwendigen Leistungen verwehrt. Diese Studie zeigt Wege auf, wie in Uganda und Lesotho die Rechte von Frauen und Mädchen mit Behinderungen in den Bereichen Bildung, wirtschaftliche Möglichkeiten und Schutz vor geschlechterbasierter Gewalt gestärkt, sowie Selbstvertretungsorganisationen unterstützt werden können.
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Frauen hungern anders - Geschlechtergerechtigkeit hilft gegen Stillen Hunger
Welches sind die Ursachen für Mangelernährung bei Frauen? Was muss geschehen, damit Frauen – in ökonomischer, sozialer und rechtlicher Hinsicht – gestärkt werden und Gleichberechtigung erzielt werden kann? Diese Studie von Brot für die Welt gibt Antworten.
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Analyse 54: Gleichberechtigung ist das beste Rezept gegen Mangelernährung
Jeder fünfte Mensch auf der Welt ist eine mangelernährte Frau oder ein Mädchen. Diese Studie zeigt auf, dass entwicklungspolitische Strategien zur Beseitigung von Unter- und Mangelernährung von Frauen und Mädchen die nachhaltige Stärkung der ökonomischen Situation von Frauen, die Verbesserung ihres sozialen Status, die Förderung ihrer politischen Mitbestimmung und die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen in den Fokus nehmen müssen.
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Frauen als Protagonistinnen im Kampf gegen Mangel und Hunger
Im Ernährungssystem spielen Frauen eine tragende Rolle und sind zugleich Betroffene schwerwiegender Diskriminierung. Die Stärkung ihrer politischen Teilhabe und ökonomischen Rechte muss im Zentrum von Entwicklungsstrategien und Landwirtschaftspolitik stehen, sollen Hunger und Mangelernährung nachhaltig überwunden werden.
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