Schüler pflanzen kleine Setzlinge im Schulgarten.
Laos

Wissen über gesunde Ernährung

In Laos sind viele Kinder mangelernährt. Eine kleine Organisation zeigt den Menschen in abgelegenen Regionen, wie sich gesund ernähren können und klärt über schädliche Essensregeln auf.

Vielfältige Ernährung

„Denkt an die Lebensmittelpyramide, esst möglichst viele unterschiedliche Dinge”, trägt Enang Khaikeo, die von allen „Me Noy“ genannt wird, bei der Dorfveranstaltung vor. Mehrere Dutzend, meist jüngere Mütter sitzen ihr am Boden auf Matten gegenüber. Sie haben ihre Babys und Kleinkinder auf dem Schoß und hören aufmerksam zu. „Legt euch einen Gemüsegarten an, so habt ihr immer etwas Gesundes im Haus.”  Das Wissen, das Me Noy weitergibt, hat sie durch den Verein für Dorfentwicklung (englisch: Association for Community Development, kurz: ACD) erworben. Jetzt gibt sie es als Multiplikatorin weiter.

Chronische Mangelernährung bei Kindern

In Laos hat die weitverbreitete Armut schwerwiegende Folgen: Jedes dritte Kind unter fünf Jahren ist chronisch mangelernährt. Das Leben ist hart, 70 Prozent der Bevölkerung sind darauf angewiesen, sich durch Landwirtschaft, Jagen, Fischen und Sammeln selbst zu versorgen. Aber durch den Klimawandel sind die Ernten unregelmäßig geworden, Wälder und Flüsse bieten nicht mehr die üppige Verpflegung von einst. 

Aufräumen mit Ernährungsmythen

Aber die Mangelernährung bei Kindern hat auch noch andere Gründe. In abgelegenen Gegenden glauben viele Familien noch heute an uralte Ernährungsmythen. Zum Beispiel, dass es zu Geburtskomplikationen kommen kann, wenn schwangere Frauen bestimmte Obst- und Fleischsorten essen. Oder dass Mütter in den Wochen nach der Geburt nur weißen Reis mit Salz essen sollen und Kindern vor dem zweiten Geburtstag möglichst kein Gemüse zu sich nehmen. Me Noy klärt die Frauen in ihrem Dorf bei regelmäßigen Veranstaltungen über gesunde Ernährung auf. Im Besonderen auch darüber, wie wichtig gute Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit ist.

Schulungen und Saatgut

Die Organisation ACD bietet seit 2009 Fortbildungen zu Mutter-Kind-Gesundheit, nachhaltiger Landwirtschaft, gesunder Ernährung und Hygiene an. Damit die Menschen mit Tier- und Fischzucht und Gemüseanbau beginnen können, werden auch Jungfische, Zuchtziegen und Saatgut zur Verfügung gestellt. Bereits in 30 Dörfern wurden inzwischen Multiplikator:innen wie Me Noy ausgebildet.