Die Fürbitte nimmt vielfältigen Bezug auf für den Sonntag vorgesehene Texte, den Wochenspruch: Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi
(2. Korinther 5,10a), die alttestamentliche Lesung (Hiob 14) die Epistel (Römer 14,1-15)
und den Predigttext Matthäus 25, 31-46)
Liedvers: Kyrie eleison 178.12
Sprecher*in
Die Welt scheint aus den Fugen zu sein. So denken wir heute daran, wie viele Menschen an Krieg und Gewalt, und es ist kein Ende des Hasses in Sicht. Menschen sterben oder fürchten um ihr Leben, vermissen liebe Angehörige, ihr Leben liegt in Trümmern. Durch den infamen Terrorangriff der Hamas in Israel, die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen, in der Ukraine, im Kaukasus, in Kamerun, an so vielen anderen Orten. Und keine Lösungen sind in Sicht, um diese Kriege zu beenden, mitunter noch nicht mal, sie einzudämmen.
Liturg*in:
Treuer Gott, sei bei allen Opfern der Gewalt, hilf, dass ihre Schicksale offenbar werden. Verbinde ihre Wunden und stärke die Helferinnen und Helfer. Gib Trost denen, die Angehörige verloren haben. Was kein Mensch vermag, darum bitten wir dich: Gib Frieden und schenke Vergebung! Hilf uns, Menschen zu verstehen, die wir als Feinde sehen, lass tief zerstörte Beziehungen heil werden. Gott hilf uns, dass wir alles Leid spüren, das wir über andere Menschen bringen. Hilf uns, es zu überwinden. Lindere die Schmerzen des Krieges. Lass tief zerstörte Landschaften und Städte wieder erblühen. Wir bitten dich:
Liedvers: Kyrie eleison 178.12
Sprecher*in
Deine Schöpfung, unsere Welt, ist schwer gezeichnet. Das Meer verschlingt tiefgelegenes Land, Starkregen und Hitze zerstören Dörfer und Landwirtschaften. Menschen verlieren ihre Lebensgrundlagen. Spannung und Konflikte um Ressourcen nehmen zu. Die zum Klimawandel am wenigsten beitragen, leiden am meisten daran. Unser Lebensstil fußt noch immer allzu sehr auf zügelloser Entnahme von natürlichen Ressourcen, anstatt auf natürlichen Kreisläufen. Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen scheitern an politischem Widerstand.
Liturg*in:
Treuer Gott, mache lass uns daran denken, welchen Schaden wir deiner Erde zufügen. Schenke uns Umkehr und Buße, wo wir die Schätze deiner Erde ausbeuten und zerstören, und damit die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Hilf uns bedenken, dass du uns ansiehst, wo wir für Hungrige, Durstige, Kranke und Fremde da sind. Lass uns gemeinsame Wege heileren Lebens suchen, in gemeinsamem Gebet, im aufeinander Hören, im Gespräch. Füge uns ein in den Einklang mit deiner Schöpfung und gib uns Zuversicht, dass du für uns sorgst und wir die Fülle haben, auch dann, wenn wir einfacher leben. Wir bitten dich:
Liedvers: Kyrie eleison 178.12
Sprecher*in:
Auch an unserem Land geht die weltpolitische Lage nicht vorbei. Das Klima wird gereizter, Sachlichkeit weicht, es verschärft sich der Ton, in Diskussionen werden Positionen radikaler und unversöhnlicher, Menschen, vor allem aus Minderheiten, fühlen sich nicht mehr sicher. Im Moment blicken wir vor allem mit Sorge, Scham und Schrecken auf die Anfeindungen und Gewaltakte gegenüber jüdischen Mitbürger*innen.
Liturg*in:
Treuer Gott, Schenke uns deinen Geist und lass uns anderen vergeben, in ihnen deine Geschöpfe sehen, ihnen zuhören. Segne unser Miteinander in unserem Land, in der Stadt, in Familien und Lebensgemeinschaften, unter Freunden, bei der Arbeit und in der Schule, auf der Straße. Segne alle, die der Hilfe anderer bedürfen und öffne uns allen die Augen für sie. Lass uns alle füreinander einstehen. Wir bitten dich: